In der sieb­ten Woche ist die Katastrophe in vol­lem Gange. Bei der letz­ten Zählung waren es noch 89 kleine Skalare. Jetzt ist höchs­tens noch die Hälfte am Leben. Jeden Tag hole ich zwi­schen 5 und 16 tote Fische aus dem Aufzuchtbecken.Junge Skalare Die Anzahl der Wasserwechsel, die ich seit Beginn der Todesserie gemacht habe, kann ich nicht mehr zäh­len. Täglich min­des­tens ein Mal, oft auch mehr­mals. Die meis­ten der Kleinen fres­sen nicht. An ihrem Lieblingsfutter Artemia, schwim­men sie ein­fach vor­bei. Manche schnap­pen sich ein oder zwei der Artemia, spu­cken sie dann jedoch wie­der aus. Nur einige der grö­ße­ren Fischchen fres­sen ganz normal.

  • Um die Situation in den Griff zu bekom­men habe ich ein paar Seemandelbaumblätter ins Becken gegeben.
  • Den PH-Wert habe ich auf 7,2 gesenkt.
  • Die Temperatur von 27 auf 25 Grad reduziert.
  • Statt der Artemia, umge­stellt auf “SV.O Fish Food extra fine”.
  • Den Hamburger Mattenfilter aus­ge­baut und statt­des­sen einen Innenfilter eingesetzt.
  • Natürlich stän­dig die Wasserwerte kon­trol­liert. Die sind in Ordnung.

Nachdem die Symptome erst nach eini­gen Wochen auf­ge­tre­ten sind, habe ich als ers­tes auf Wasserwerte getippt. Äußerlich war den Fischen nichts anzu­se­hen. Allmählich kam ich jedoch zu dem Ergebnis, es könne sich doch um Darmverschluss han­deln. Als die Brut grö­ßer wurde und einen gehö­ri­gen Appetit ent­wi­ckelt hat, waren meine bei­den Artemia Zuchtschalen an der Kapazitätsgrenze. So habe ich dann die Technik ange­wandt, die Artemia in einer Flasche unter Belüftung zu ziehen.

Artemia Zucht

Artemia Zucht: In die­ser Version. wer­den die geschlüpf­ten Nauplien durch über­druck aus der Flasche gepresst.

Das ergibt wesent­lich grö­ßere Mengen. Der Schwachpunkt bei die­ser Art der Artemiaproduktion ist jedoch die Entnahme der geschlüpf­ten Nauplien. Die sam­meln sich unten am Flaschenhals, wäh­rend die Schalen an der Wasseroberfläche trei­ben. Öffnet man nun den Verschluss, lässt es sich gar nicht ver­mei­den, dass die eine oder andere Eischale mit­ge­nom­men wird. Diese Schalen sol­len die Jungfische jedoch nicht fres­sen, weil das zu Darmverschluss füh­ren kann. Bei den Zuchtschalen kann das nicht pas­sie­ren, da der ganze Prozess hori­zon­tal abläuft und die Eischalen im äuße­ren Ring blei­ben, wäh­rend sich die Artemia in der Mitte sam­meln und ent­nom­men wer­den kön­nen. Jetzt muss ich abwar­ten, wie­viele der Fische durch­kom­men. Mit Medikamenten ist da nichts zu machen. Bei der nächs­ten Brut, wird das nicht mehr passieren.