Algen Killer? Ist das sinnvoll?

Algenproblem im Aquarium

Algen im Aquarium

Ein Aquarium ist meist ein echter Hingucker in der Wohnung. Das macht das Hobby Aquaristik auch so besonders. Sattgrüne Pflanzen, farbenfrohe Fische und noch die beruhigende Wirkung des Wassers. Doch leider kann sich das schöne Bild, meist nach der Neueinrichtung, recht schnell in Missmut und Ärger wandeln. Grund sind hier sehr oft die Algen, welche plötzlich aufkommen können. Warum dies so ist und dass man nicht gleich den Kopf in den Sand stecken sollte erfahrt ihr in diesem Artikel. Wir geben Tipps wie man die Algen schnell wieder los wird. Auch die Bestimmung der Algen ist sehr wichtig, denn nur so kann man diese auch entsprechend bekämpfen.

Warum kommen Algen überhaupt vor?

Im Grunde sind Algen im Aquarium nichts Schlimmes und gehören auch zu jedem Aquarium dazu. Aber nur wenn man diese nicht zu groß werden lässt und es weiterhin ein ausgewogenes Bild darstellt. Stimmt der biologische Kreislauf nicht mehr, dann kann es schnell zu einer Überwucherung kommen. Meist geht dies in Verbindung mit einer Störung des Stickstoffkreislaufes zwischen Nitrat und Nitrit. Nitrat wird von den Pflanzen verbraucht.

Die Gründe warum es zu einem eher zu hohen Algenwachstum kommt, liegen meist im Bereich der Nährstoffe. Sind diese zu üppig vorhanden und werden von den Wasserpflanzen nicht mehr verbraucht dann entstehen Algen. Alles was im Wasser übrig ist, kann von diesen aufgenommen werden. Dies verstärkt das Wachstum enorm und sie gedeihen. Damit es aber zu einem Überfluss an Nährstoffen kommen kann, sind bereits einige Fehler passiert. Diese können ein zu großes Nährstoffangebot in Form von Futter sein, oder aber auch eine zu spärliche Bepflanzung. Zudem stellt man oft fest, dass bei Problemen im Aquarium die Beleuchtung nicht passt. Entweder ist diese zu gering oder die Leuchtmittel sind zu alt. Fehler passieren oft auch bei der Beleuchtungsdauer. Auch kann eine zu kurze Beleuchtungsdauer Probleme auslösen. Pflanzen bekommen somit zu wenig Licht und die Photosynthese kann nicht ordentlich funktionieren. Pflanzen benötigen zudem auch viele Mikro und Makronährstoffe und sollten deshalb auch zusätzlich gedüngt werden. Auch hier steckt Risikopotential für Algen drin, denn schnell kann es zu einer Überdüngung kommen.

Des Weiteren kann auch eine falsche Filterung ausschlaggebend sein, wenn das Aquarium von Algen überwuchert wird. Sei es eine zu starke Einbringung von Sauerstoff (Starker Filtereinlass) oder aber auch eine zu starke Filterung. Natürlich kann auch das Gegenteil, eine zu geringe Filterung, Probleme bereiten.

Probleme :

  • Falsche Beleuchtungsdauer
  • Schlechte Beleuchtung
  • Zu viel Nährstoffe im Wasser
  • Zu viel Futter
  • Zu wenig Pflanzen
  • Schlechtes Pflanzenwachstum
  • Filter falsch eingestellt

Die Bestimmung

Hat man die Fehler erkannt, dann geht es darum vor der Bekämpfung der Algen diese zuerst zu bestimmen. Hier ist es notwendig sich mit der Materie auseinanderzusetzen, denn nur so kann auch die Bekämpfung erfolgreich sein. Es gibt eine Menge verschiedener Arten, wobei im Aquarium nur wenige vorkommen (Man kann von rund 10 Arten ausgehen). Dabei ist vor allem die große Gruppe der Grünalgen vermehrt anzutreffen. Blaualgen und auch Kieselalgen sind eine weiter Gruppe. Die Braunalgen gehören auch dazu. Vor allem die Gruppe der Grünalgen trifft man sehr oft in Form von Faden-, Pinsel-, Bart-, Schmier- oder Staubalgen an. Fussel- und Haaralgen sind meist an den Pflanzen zu finden.

Die Bestimmung ist sehr oft recht einfach. Anhand von vielen Bildern im Internet, gibt es Möglichkeiten diese zu bestimmen. Fadenalgen zum Beispiel bilden recht lange Fäden, welche sich durch das ganze Aquarium ziehen können. Schwer wird es im Anfangsstadium der Algen, denn dort kann eine Bartalge oder Haaralge schon mal als Fadenalge deklariert und bestimmt werden. Auch wenn man viele unterschiedliche Algen im Becken hat, kann es äußerst schwer werden diese zu bestimmen. Hier helfen dann meist nur allgemeine Methoden zur Bekämpfung.

Egal welche Art es letztendlich ist, alle lassen sich in den Griff bekommen. Die Möglichkeiten sind hier recht vielfältig.

Bekämpfen der Algen

Verschiedene Methoden sollte man in Erwägung ziehen. Sei es das durchführen einer speziellen Dunkelkur, wo das Aquarium für mehrere Tage verdunkelt wird, oder aber auch das Einsetzen von schnellwachsenden Pflanzen, welche den Algen die Nährstoffe zum Überleben wegnehmen und verbrauchen. Viele Methoden basieren auch auf der mechanischen Entfernung. Meist kann dies bereits helfen und erste Erfolge abzeichnen. Oft gehen Algen auch wieder von alleine, vor allem wenn sie in der “Einfahrphase” eines Aquariums entstehen. UV Klärer können ein weiteres Hilfsmittel sein und auch andere technische Geräte wie Aquarium Fresher oder Twinstar eignen sich. Chemie sollte immer die letzte Möglichkeit sein, denn hier gibt es auch für die Fische einiges an Gefahren. Zwar sind die Präparate wesentlich besser geworden, als noch vor einigen Jahren, aber dennoch sollte man davon Abstand halten und diese nur im äußersten Notfall anwenden.

Algen dauerhaft in den Griff bekommen

Immer wieder gibt es wiederkehrenden Probleme bei den Aquarianern. Man beseitigt seine Algen und es dauert nicht lange und die nächsten haben sich bereits gebildet. Dies kann zu einem Kreislauf führen. Hat man diese Probleme vermehrt, dann sollte man unbedingt die Ursache suchen. Meist passt etwas im biologischen Gleichgewicht des Aquariums nicht. Schlechte Wasserwerte, falsche Fütterung oder auch Algensporen, welche sich sehr schwer bekämpfen lassen, können hier die Probleme sein. Immer wieder jedoch stellt man fest, dass einfach zu wenig Pflanzen im Aquarium sind. Hier sollte man unbedingt auf schnellwachsende Pflanzen setzen. Diese entziehen dem Wasser so viele Nährstoffe, dass meist Algen nicht mehr zum Tragen kommen. Eine komplette Neueinrichtung kann auch ein Ausweg sein. Hier heißt es auch Einrichtungsgegenstände und Co auszutauschen, was natürlich einen erheblichen Aufwand mit sich bringt. Zudem sollte man dann auch das Aquarium wieder neu Einfahren lassen, um die notwendigen Bakterien wie Nitrobacter neu aufzubauen. Nicht so leicht durchführbar, denn auch die Fische benötigen in dieser Zeit ein neues Heim.

Letztendlich sollte man Ruhe bewahren. Es dauert einige Zeit, egal mit welchem Methoden, bis man Algen bekämpft hat und sich diese auf den Rückzug begeben. Man darf auch von keiner Methode eine Wunderheilung erwarten. Oft bringt der Erfolg ein Zusammenspiel aus unterschiedlichen Maßnahmen. Hier heißt es nur Ausprobieren und Geduld zeigen, dann ist auch ihr Aquarium bald algenfrei.

Ein Gastbeitrag von Andy Sauer,
Aquaristik.org

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