Ammoniak zu Nitrit zu Nitrat – den Wasserwechsel nicht vergessen

Für Aquarien ab mitt­le­rer Größe mit dich­tem Fischbesatz wer­den grö­ßere Aquarienfilter benö­tigt, die sich nicht mehr so gut hin­ter ein paar hoch gewach­se­nen Pflanzen ver­ste­cken las­sen. Deswegen wur­den Aquarien Außenfilter ent­wi­ckelt, die in der direk­ten Nähe vom Becken auf­ge­stellt wer­den und die Wasserfilterung sogar noch mit einer Wassertemperierung ver­bin­den kön­nen. Wer das Aquarium auf einen Schrank stellt oder neben die­sem ein geeig­ne­ter Schrank steht, der kann den Außenfilter für das Aquarium aus dem Sichtbereich ver­schwin­den las­sen. Wer hin­ter dem Showraum einen geeig­ne­ten Nutzraum hat, kann auch ein paar Löcher durch die Wand boh­ren, um die Schläuche für den Außenfilter durch diese zu ver­le­gen. Außenfilter gibt es für mitt­lere bis sehr große Becken in diver­sen Qualitäten. Viele Außenfilter kön­nen auf die Bedürfnisse vom eige­nen Becken sehr exakt ange­passt wer­den. Wie bei einem Innenfilter sind die Filtermaterialien aus­tausch­bar. Wenn der Außenfilter ins­ge­samt grö­ßer ist, hat man in sei­nem Innenraum viel mehr Möglichkeiten.

Gefahren durch den Außenfilter

Der Außenfilter saugt das Wasser aus dem Aquarium an und pumpt es in die­ses zurück. Sollte ein Schlauch absprin­gen oder etwas undicht wer­den, kann im schlimms­ten Fall das ganze Becken leer lau­fen. Wenn der Schlauch im Wasser hängt und mit dem ande­ren Ende unter des­sem Wasserstand aus­läuft, dann zieht das Wasser solange nach, bis Luft in den Schlauch kommt und die Sogwirkung des Wassers unter­bricht. Es gibt jedoch einen ein­fa­chen Trick, um dem ent­ge­gen zu wir­ken. Man weiß, bis zu wel­cher Höhe man immer Wasser im Becken hat. Ganz knapp unter die­ser Ebene wird ein klei­nes Loch in den Schlauch gepiekt. Dieses muss groß genug sein, damit Luft durch passt aber klein genug, damit nur sehr wenig Wasser ange­so­gen wird. Wenn der Außenfilter undicht wird, sinkt das Wasser bis zu die­ser Stelle und dann saugt die Pumpe Luft, bis sie kaputt geht. Die kaputte Pumpe ist immer güns­ti­ger als ein grö­ße­rer Wasserschaden mit vie­len toten Fischen.

Weiterhin gibt es Wassermelder in diver­sen Ausführungen, die auf den Boden gelegt wer­den und bei Feuchtigkeit Alarm geben. Eine Hausrat abzu­schlie­ßen, die Aquarien- Wasserschäden ein­schließt, soll den­noch nicht unterbleiben.

Der Umgang mit dem Außenfilter

Genau wie jeder andere Aquarienfilter muss auch der Außenfilter gewar­tet wer­den. Die Filtermaterialien hal­ten Schwebstoffe aus dem Wasser zurück. Der soge­nannte Mulm sam­melt sich, bis er alles kom­plett zuset­zen wird. Deswegen soll die Filterleistung lau­fend beob­ach­tet wer­den. Der Filter soll in den not­wen­di­gen Abständen gerei­nigt wer­den. Er soll jedoch nicht zu gründ­lich gerei­nigt wer­den, damit genug Filterbakterien für die Umwandlung von Ammoniak in Nitrit und anschlie­ßend Nitrat über blei­ben. Nicht nur wegen die­sem weni­ger gif­ti­gen, aber noch immer gif­ti­gem Nitrat soll in regel­mä­ßi­gen Abständen ein Teilwasserwechsel gemacht wer­den. Das Wasser im Aquarium mit Tierbesatz ver­braucht sich ein­fach mit der Zeit. Je nach der Dichte vom Fischbesatz, der Empfindlichkeit der Fische und der Qualität vom „Nachfüllwasser“ muss der Teilwasserwechsel regel­mä­ßi­ger erfol­gen. Wer kein gutes Wasser hat, soll die­ses mit einer Umkehrosmoseanlage rei­ni­gen und sich für den Wasserwechsel einen genü­gend gro­ßen Vorrat anlegen.

Das Becken erst einfahren

Genau wie mit ande­ren Aquarienfiltern soll das neu auf­ge­setzte Becken erst ein­mal ein­fah­ren, damit sich Filterbakterien bil­den und die Arbeit auf­neh­men kön­nen, wenn die Tiere viel Ammoniak über die Atmung und den Kot aus­sto­ßen. Damit die Bakterien sich bil­den, darf das Wasser beim Einfahren jedoch nicht zu rein sein. Die Bakterien brau­chen immer­hin Nahrung. In den aller­meis­ten Situationen sind im neu auf­ge­setz­ten Becken genug Nährstoffe für die Filterbakterien ent­hal­ten, da der fri­sche Bodengrund etwas arbei­tet. Anfängliche Algenblüten sind des­we­gen sogar nor­mal. Die Bakterien bil­den sich im Übrigen von ganz alleine im Becken. Der Aquarienfilter muss nicht mit einem spe­zi­el­len „Starter“ ange­impft werden.

Als Eingefahren gilt ein Becken nach ca. zwei Wochen, wenn der töd­li­che Nitritpeak bereits statt­fand und der Nitritwert im Wasser wie­der abnimmt. Die Wasserwerte sol­len unbe­dingt mit spe­zi­el­len Teststreifen oder Testflüssigkeiten geprüft wer­den. Dennoch sol­len die Fische und Kleintiere nur nach und nach in das Becken gege­ben wer­den. Wenn alle Tiere in eins in das Becken gege­ben wer­den, wird es in die­sem Moment noch nicht genug Filterbackterien geben. Es sind im ein­ge­fah­re­nen Becken schon Filterbakterien vor­han­den, diese brau­chen einige Tage, um sich zu meh­ren, damit sie grö­ßere Mengen Ammoniak und Nitrit umwan­deln kön­nen. Es kön­nen also alle paar Tage ein paar Fische oder Lebewesen in das Becken gege­ben wer­den, wenn wirk­lich ein dich­ter Besatz gewünscht wird. Für die Tiere im Becken ist es jedoch bes­ser, wenn der Besatz nicht so dicht ist, wie es noch ver­tret­bar wäre. Das Wasser wird weni­ger belas­tet und lässt sich bes­ser bei guter Qualität hal­ten sowie die Tiere sich nicht gegen­sei­tig stressen.

Nur zur Info:
Selbst in einen Gartenteich kön­nen nicht ein­fach viele Fische rein gesetzt und gefüt­tert wer­den. Auch hier wer­den die Wasserwerte schnell kip­pen, es wird ein Teichfilter benö­tigt. Auch in die­sem müs­sen sich die Bakterien erst ein­mal bil­den. Wer viele Fische im Gartenteich hal­ten möchte, würde also auch hier bes­ser nur nach und nach wel­che in das Wasser setzen.

Kauftipps für Außenfilter

Wer spart, kauft zwei­mal“ hat sich als Sprichwort häu­fig schon bewahr­hei­tet. Man soll sich vor einem Außenfilter-Kauf gut infor­mie­ren. Das Gerät soll nicht nur zur Beckengröße und zum Beckenbesatz pas­sen. Es soll zudem leise und vor allem zuver­läs­sig arbei­ten. Den Außenfilter mit diver­sen Filtermaterialien ver­wen­den zu kön­nen, wäre eben­falls ein Vorteil. Es gibt einige Modelle, die bereits eine Wasserheizung ent­hal­ten. Die typi­schen Ersatzteile auch noch in Jahren nach­kau­fen zu kön­nen, sowie eine lange Garantie ab Kaufdatum, sind eben­falls Pluspunkte.

Fazit zum Außenfilter für Aquarien

Solange der Außenfilter zum Becken passt und sehr zuver­läs­sig arbei­tet, muss er nur noch akku­rat ange­schlos­sen und regel­mä­ßig gewar­tet wer­den. Dann wäre das Becken nicht durch den Aquarienfilter optisch gestört und würde den­noch gut gefil­tert wer­den. Regelmäßige Teilwasserwechsel blei­ben jedoch selbst mit gutem Außenfilter bei knap­pen Besatz not­wen­dig. Sie müs­sen dann jedoch sel­te­ner erfolgen.

Es gibt immer die Gefahr von einem Wasserschaden, da Silikonnähte undicht wer­den oder Scheiben sogar plat­zen kön­nen. Aber wer das auch beim Außenfilter von Anfang an als „Worst Case Szenario“ ein­kal­ku­liert, kann die Gefahr für einen dro­hen­den Schaden erheb­lich min­dern. Vielfach kann ein Schaden dann sogar kom­plett abge­wen­det wer­den, wenn das Wasser auf­ge­fan­gen und direkt abge­lei­tet wer­den kann. Oder wenn wenigs­tens der Wassermelder direkt Alarm gibt.

Wenn das Becken wirk­lich undicht wird

Solange nicht die Scheibe platzt oder ein Schlauch aus dem Becken hängt und das Wasser sich von sel­ber raus zieht, tritt das Wasser nur lang­sam aus. Dann kann der Wassermelder einem wirk­lich einen sehr gro­ßen Wasserschaden erspa­ren sowie es für die Beckenbewohner hof­fent­lich auch noch recht­zei­tig ist.  Diese kön­nen nicht ein­fach in ein ande­res Becken gesetzt wer­den, wenn die­ses noch nicht ein­ge­fah­ren ist. Wer wirk­lich ein undich­tes Aquarium hat und die Fische ret­ten muss, der soll den Wasserstand im Zweifel zuerst sen­ken, bis er sicher ist, dass keine Scheibe aus der Silikonfuge platzt. Der Wasserstand ist dabei genau zu beob­ach­ten. Es muss direkt ein Notaquarium beschafft oder aus dem Stauraum geholt wer­den. Dieses wird mit dem Nötigsten ein­ge­rich­tet, um nun den Außenfilter vom defek­ten zum hei­len Aquarium zu set­zen. Geht das nicht, dann muss ein pas­sen­der Aquariumfilter ver­wen­det wer­den, in dem vor­sich­tig das Filtermaterial vom ande­ren Filter gege­ben wird. Dann kön­nen die Beckenbewohner aus dem defek­ten in das heile Becken gesetzt wer­den und haben hof­fent­lich kei­nen töd­li­chen Nitritpeak. Die Wasserwerte müs­sen genau beob­ach­tet werden.

Ganz Wichtig: Die Filterbakterien müs­sen stän­dig mit der Aquarienpumpe mit Frischwasser umspült wer­den, damit sie Sauerstoff haben. Fällt die Pumpe für über eine Stunde aus, ster­ben even­tu­ell bereits Filterbakterien. Hält die Störung län­ger an, muss das Becken eben­falls neu ein­ge­fah­ren wer­den. Da es immer einen Stromausfall oder tech­ni­schen Defekt geben kann, haben einige Aquarianer sogar Handpumpen, mit denen sie für den Moment das Wasser umwäl­zen können.

 

Ein Gastbeitrag von Robert Brungert, www.aquarium-ratgeber.com

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Zuletzt aktua­li­siert am 7. März 2022 um 01:00 . Wir wei­sen dar­auf hin, dass sich hier ange­zeigte Preise inzwi­schen geän­dert haben kön­nen. Alle Angaben ohne Gewähr.
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