Anentome Helena

Schneckenbekämpfung mit der Raubschnecke

Viele wol­len keine Schnecken im Aquarium haben aber haben diese den­noch irgend­wann. Meist gelan­gen sie mit neuen Pflanzen unge­wollt doch ins Becken. Nur sehr ver­meh­rungs­freu­dige Arten gelan­gen auf die­sem Weg in das eigene Becken, da sie nicht als adulte Tiere son­dern als Eiablagen oder kleine Schnecken unbe­merkt blei­ben. Sie blei­ben natür­lich nur solange unbe­merkt, bis man sie nicht mehr über­se­hen kann. Die ein­zige Möglichkeit ihre Vermehrung ein­zu­däm­men wäre, ihnen weni­ger Futter zu bie­ten. Viele ver­sen­ken auch ein Gurkenstück mit einem Gewicht an einem Faden im Becken und fischen die Schnecken lau­fend ab. Einige füt­tern mit die­sen Schnecken ihre Kugelfische, die zwin­gend Schnecken brau­chen, damit ihre Zähne abnut­zen. Es kann aller­dings auch die Raubschnecke oder Raubturmdeckelschnecke, die häu­fig auch mit ihrem Lateinischen Namen „Anentome helena“ genannt wird, ein­ge­bür­gert wer­den. Die Raubschnecke lässt sich zum Glück in vie­len Becken ansie­deln. Sie benö­tigt 20 bis 30° Celsius und einen PH Wert zwi­schen 6,5 bis 8,5. Sie wird zudem nur bis 2,8 cm groß und ist ein­fach zu hal­ten. Sind genü­gend Schnecken im Becken, ernährt sie sich von die­sen. Sie frisst aber auch ver­stor­bene Tiere sowie sie sich sehr gut mit Futtertabletten ernäh­ren lässt, solange diese viele tie­ri­sche Bestandteile ent­hal­ten. Man würde eigent­lich mei­nen, es wäre wie mit den Katzen und Mäusen: Gibt es viele Mäuse, meh­ren sich die Katzen. Dadurch gibt es weni­ger Mäuse, wodurch die Katzen sich weni­ger meh­ren bis es wie­der viele Mäuse gibt. Es gibt jedoch sehr viele Aquarianer, die mit der Anentome helena ihre ande­ren Schnecken aus­ge­rot­tet haben und diese folg­lich mit Futtertabletten wei­ter ernähr­ten. Dieses bie­tet sich an, da gewiss mit neuen Aquarienpflanzen auch neue Schnecken ein­ge­schleppt wer­den. Selbst wenige Raubschnecken kön­nen Bestände hun­der­ter Beuteschnecken vernichten.

Die Raubschnecke ver­mehrt sich nur, wenn es ihr gut geht und sie Hartsubstrate vor­fin­det. Hier legt sie regel­mä­ßig ein bis zwei Eier, die nach drei bis vier Wochen schlüp­fen. In den meis­ten Aquarien ver­mehrt sie sich nicht. Die Raubschnecke mag auch Bodengrund, in den sie sich ein­gra­ben kann, um den Schnecken auf­zu­lau­ern. Sie war­tet auf ihre Beute und greift im pas­sen­den Moment an. Sie greift sich dabei auch grö­ßere Tiere. Trotz des schö­nen gelb schwar­zen Schneckenhauses kriegt man sie des­we­gen nicht immer zu Gesicht. Das Schneckenhaus zeich­net sich von vorne zur Spitze mit schwar­zen und gel­ben Ringen aus. Genau wie bei den unlieb­sa­men Schnecken wird auch die Anentome helena mit weni­ger Futter weni­ger Nachkommen in die Welt set­zen. Findet sie kein Futter, stirbt sie nach eini­ger Zeit im Becken aus. Sie würde vor­her aber auch auf andere Beute aus­wei­chen, wenn sie diese grei­fen und über­wäl­ti­gen kann. In der Regel sind aber nur Schnecken betrof­fen. Gibt es viele, die über Schnecken kla­gen, so scheint kei­ner über Raubschnecken zu kla­gen. Aber nicht in jedem Aquarium gefällt es ihnen so gut, dass sie sich schnell ver­meh­ren. Wer andere Schnecken nicht aus­rot­ten möchte, sollte keine Raubschnecken ein­set­zen, da diese sehr gründ­lich sind. Die Beuteschnecken, die immer­hin auch Algen und orga­ni­sche Reste ver­zeh­ren und des­we­gen nütz­lich sind, las­sen sich auch im Zweitbecken als Bestand erhal­ten, um sie wie­der aus­sie­deln zu kön­nen. Die ver­meh­rungs­freu­di­gen Schnecken sind prak­tisch auch bei jedem vier­ten Aquarianer zu haben, wenn sie wie­der erwünscht wären.


Foto: RSX unter Lizenz CC BY-SA 3.0
Video: Sinan Battal - youtube