Keilfleckbärbling

Keilfleckbärbling

Rasbora heteromorpha

Gemeinsam mit zwei weiteren Arten der Gattung Rasbora unterscheiden sich Keilfleckbärblinge von den meisten anderen Rasborinen durch ihren hochrückigen Körper: die breiteste Stelle liegt zwischen den ersten Strahlen der Rücken- und Bauchflossen. Keilfleckbärblinge gehören zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Sie verfügen über relativ große Schuppen. Ihre Grundfärbung liegt zwischen einem hellen Roséton und glänzendem Kupferrot. KeilfleckbärblingDie Färbung ist am Kopf, am Rücken sowie auf dem Schwanzflossenstiel intensiver und setzt sich in den unpaarigen Flossen fort. Zur Bauchseite hin wirken die Fische silbrig bis weiß. Der markante, namensgebende „Keil“ beginnt unterhalb des Rückenflossenansatzes und endet bei Weibchen in der Schwanzflossenwurzel. Bei männlichen Fischen zieht er sich als dunkle Spitze durch die Mitte der Schwanzflosse. Darüber hinaus trägt die Afterflosse der Männchen eine dunkle Strichzeichnung, die bei Weibchen kaum sichtbar oder gar nicht auftritt. Das Maul ist oberständig. Wie bei nahezu allen anderen rasborinen Karpfenfischen auch, ist die Seitenlinie nicht vollständig ausgeprägt. Sie erreichen eine Gesamtlänge von zwei bis zweieinhalb Zentimeter. [ws_table id=“3″]

Der Ichthyologe und spätere Kustos am Zoologischen Museum Hamburg, Georg Duncker, entdeckte die Art in einem Teich des botanischen Gartens von Singapur und beschrieb sie 1904 in einer zusammenfassenden Arbeit über die von ihm auf der malaiischen Halbinsel gesammelten Süßwasserfische. Auch alle in den darauf folgenden 20 Jahren gesammelten Keilfleckbärblinge kamen direkt aus oder über Singapur nach Europa. Tatsächlich erstreckt sich das Verbreitungsgebiet dieser verborgen lebenden Art über die gesamte malaiische Halbinsel und den Südosten Thailands. Der ebenfalls an Hamburgs zoologischem Museum tätige Werner Ladiges, der die natürlichen Lebensräume zuerst untersuchte, nannte beschattete und verkrautete Bäche als Heimatgewässer der Keilfleckbärblinge. Immer lag die Gesamthärte des Wassers unter 3 °dGH, war also sehr weich. Keilfleckbärblinge ernähren sich von Insektenlarven, Copepoden und anderem Zooplankton sowie von Anflugnahrung.

Keilfleckbärblinge sind keine Schwarmfische, sondern leben, wie sehr viele andere kleine Karpfenfische auch, in einfach strukturierten sozialen Verbänden. Zur Fortpflanzung sondern sich Männchen ab und werben mit weit gespreizten Flossen, intensiver Färbung und ruckartigen bis tänzerischen Bewegungen um laichbereite Weibchen. Auf diese Weise bilden sich kurzzeitig Paare. Die Weibchen kleben den Laich an die Blattunterseiten vonWasserpflanzen, erst danach erfolgt die Befruchtung durch das Männchen. Darüber hinausgehende Brutpflege besteht nicht, auch nicht in Form einer Bewachung des Laichplatzes.

Keilfleckbärblinge sind lebhafte, beliebte und im Tierhandel ständig angebotene Aquarienfische. Es gibt eine melanistische, eine xanthoristische und eine schleierflossige Zuchtform. Die erste Lebendeinfuhr nach Europa erfolgte 1906 durch den Tierhändler und Züchter Julius Reichelt, Berlin. Erst über 20 Jahre später gelang einem Herrn Gundelach aus Thüringen die Welterstzucht, weil er über weiches Wasser verfügte, das für die Eientwicklung maßgebend ist. Heute stammen die weltweit gehandelten Keilfleckbärblinge aus Großzüchtereien in Thailand, Malaysia, Polen und Tschechien.


 

Quel­len: Foto– Win­fried Dan­nen­mann unter CC BY-SA
Der Artikel wurde erstellt und bearbeitet unter Benutzung von Wiki­pe­dia

 

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