Mbuna ist der Oberbegriff für meh­rere Gattungen von Buntbarschen (Cichlidae), die im Malawisee (Ostafrika) ende­misch leben, also nur dort vor­kom­men. Mbunas sind Felsbewohner, die in den Uferregionen des Malawisees im Felslitoral hei­misch sind. Die ein­hei­mi­schen Fischer haben den Namen geprägt, der welt­weit von Aquarianern über­nom­men wurde. Alle nicht an das Felsbiotop gebun­de­nen Gattungen wer­den als Utaka bezeichnet.

Verhalten

Die Gattungen der Mbuna sind recht aggres­si­ver Natur, es gibt natür­lich einige Ausnahmen. Typischer Mbuna der SchmalbarschDie Männchen bil­den meist Reviere, um die sie nicht sel­ten bis zum Tode kämp­fen. Auch die Weibchen man­cher Gattungen beset­zen kleine Reviere, meist nur ein­fa­che Höhlen, die sie bewoh­nen. In der Literatur wer­den diese Kleinreviere oft als Futterreviere bezeichnet.

Fortpflanzung

Die Tiere sind Maulbrüter. Das Weibchen nimmt nach der Eiablage die Eier ins Maul und brü­tet sie dort aus. Das Männchen betei­ligt sich nicht an der Brutpflege (Mutterfamilie).

Das Mbuna- oder Malawi-Becken

Für ein Mbuna- oder Malawi-Becken ist ein Aquarium mit min­des­tens 300 l, bes­ser jedoch mehr, Wasser Voraussetzung, um eine “art­ge­rechte” Pflege zu ermög­li­chen. Das Aquarium muss eine Temperatur zwi­schen 21 °C und 26 °C haben, wobei die Fische bei den höhe­ren Werten ungleich leb­haf­ter sind, jedoch auch mehr fres­sen und somit das Wasser stär­ker belasten.
Für ein Mbuna Aquarium sind — für Süßwasser — recht starke Strömungen (Strömungspumpe) not­wen­dig um den hohen Sauerstoffbedarf zu decken. Man sollte min­des­tens das 2 – 3 fache des Beckenvolumen in einer Stunde umwäl­zen, aber auch das 10 – 15 fache muss nicht zu viel sein. Für die Filterung sind leis­tungs­fä­hige Filter not­wen­dig, die die Wasserbelastungen im erträg­li­chen Maße hal­ten. Moderne Filtermaterialien sind neben einem wöchent­li­chen Wasserwechsel von min­des­tens 50 % die wich­tigs­ten Stabilisatoren. Man beachte, dass das Wasser im leicht alka­li­schen Bereich lie­gen muss (pH-Wert ca. 7,5−9).

Ein Mbunabecken wird haupt­säch­lich mit Felsen bestückt (keine scharf­kan­ti­gen Steine) und wird des­halb auch als Felsenbecken bezeich­net. Nur wenige Pflanzen haben eine Chance, den Fressversuchen der Fische zu wider­ste­hen.Buntbarsche im Malawisee Bewährt haben sich fol­gende Pflanzen: Cryptocoryne apo­no­ge­ti­fo­lia, Cryptocoryne affi­nis oder die Vielzahl der afri­ka­ni­schen Speerblätter wie das Zwerg-Speerblatt und der Java-Farn. Es han­delt sich dabei aller­dings um Pflanzen, die im natür­li­chen Biotop der Mbuna nicht vor­kom­men. Im Malawisee gibt es neben dem Algenbewuchs der Felsen nur Vallisneria- und Potamogeton-Bestände auf den Sandflächen.

Die Vergesellschaftung der Mbunas unter­ein­an­der ist nicht immer unkom­pli­ziert. Es wird im Aquarium oft ein Überbesatz gepflegt, da so die Stresskonzentration auf ein­zelne Fische nicht ganz so hoch ist. Des Weiteren sollte ver­mie­den wer­den, Mbuna Männchen mit ähn­li­cher Zeichnung zusam­men zu pfle­gen, da es ansons­ten häu­fig zu hef­ti­gen Kämpfen mit töd­li­chem Ausgang kommt und es eine sehr hohe Gefahr der Bastardisierung gibt. Das Verhältnis von Männchen zu Weibchen sollte min­des­tens 1:3 – 5 oder 3:7 sein.

Gattungen

  • Cyathochromis
  • Cynotilapia
  • Genyochromis
  • Gephyrochromis
  • Iodotropheus
  • Labeotropheus
  • Labidochromis
  • Maylandia
  • Melanochromis
  • Petrotilapia
  • Pseudotropheus

Besonders die far­ben­präch­ti­gen Vertreter sind beliebte Aquarienfische.

 


 

Fotos: Schmalbarsch -Factumquintus, -Buntbarsche -Magnus Manske  
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