Lange Zeit hatte ich keine Garnelen mehr im Becken. Vor Jahren pflegte ich Bienengarnelen und im Gesellschaftsbecken Amanogarnelen. Ein leeres Aufzuchtbecken wollte ich nicht einfach so leer laufen lassen und so entschloss ich mich,
zehn Rote Zwerggarnelen (Redfire) einzusetzen.
Laut Zoohandel und Internet sollte das kein Problem darstellen, Redfire sei selbst für Anfänger geeignet und stelle weder an das Wassern noch an die Temperatur, besondere Ansprüche.
Die ersten vier Tage war auch alles wunderbar. Dann war der erste Ausfall zu beklagen. OK, das kann schon mal sein. Vielleicht war die Garnele schon älter oder empfindlicher. Als ich dann aber praktisch alle zwei Tage tote Redfire herausholen musste, war mir klar: Da stimmt was nicht. Dann tauchten an den Scheiben winzige, weiße Würmer auf. Hunderte. Meine Nachforschung ergab: Nematoden.
Nun gehen die Erfahrungen der Aquarienfreunde in zwei verschiedene Richtungen. Die einen meinen, die kleinen Würmchen stellen keine Gefahr für das Biotop im Aquarium dar. Die andere Gruppe behauptet, dass Nematoden Garnelen gefährlich werden können.
In über 30 Jahren hatte ich noch nie Nematoden in einem Aquarium. Eingeschleppt werden sie durch Frostfutter. Da ich die Garnelen jedoch nicht mit Frostfutter füttere, scheidet diese Möglichkeit aus. Ich vermute vielmehr, dass ich sie mit dem Wasser aus dem Zoogeschäft eingeschleppt habe.
Als Abhilfe blieb mir nur die harte Tour: Aquarium komplett ausräumen, Pflanzen wegwerfen, Kies, Deko und Filter mit kochendem Wasser bearbeiten und das Becken selbst, bis in die Ecken mit Essig reinigen.
Tatsächlich hat sich dieses Vorgehen bewährt. Die Würmchen sind nicht mehr aufgetaucht. Bei einem so kleinen Becken hält sich der Aufwand noch in Grenzen, aber nicht auszudenken, wenn das in einem großen Aquarium gemacht werden muss.