Xiphophorus hel­le­rii

Der Schwertträger (Xiphophorus hel­le­rii) ist ein in Mittelamerika hei­mi­scher Fisch aus der Familie der Lebendgebärenden Zahnkarpfen, der zu den belieb­tes­ten Süßwasserzierfischen gehört. Nach dem Guppy ist der Schwertträger der Fisch mit den meis­ten Zuchtformen. Die männ­li­chen Schwertträger sind meis­ter­lich beim Rückwärtsschwimmen, was man am bes­ten wäh­rend der Balz beob­ach­ten kann.

Merkmale

Schwertträger (Foto Claudia Mehlhorn / pixelio)Schwertträger wei­sen einen läng­li­chen Körper mit spit­zem Kopf auf. Die Männchen besit­zen am unte­ren Teil der Schwanzflosse einen lan­gen, gera­den Fortsatz von etwa einem Drittel der Körperlänge, das Schwert. Die Färbung vari­iert stark zwi­schen ver­schie­de­nen Populationen. Die meis­ten Farbvarianten wei­sen einen brau­nen bis fast schwar­zen oder roten Streifen ent­lang der Mitte der Flanken sowie Flecken auf der Schwanzflosse auf. Über dem zen­tra­len Streifen kom­men in man­chen Populationen ein oder zwei wei­tere Streifen dar­un­ter und dar­über vor. Das Schwert der Männchen ist kräf­tig gelb gefärbt mit schwar­zen Kanten, von denen die untere aus­ge­präg­ter ist. Bei älte­ren Exemplaren ist das Schwert oft völ­lig schwarz.

Männchen errei­chen eine Länge von bis zu 14, Weibchen von bis zu 16 Zentimetern.

Vorkommen und Lebensweise

Das ursprüng­li­che Verbreitungsgebiet des Schwertträgers reicht vom Norden Mexikos bis nach Guatemala und Honduras. Durch den Menschen wurde er jedoch glo­bal ver­brei­tet, so in Nordamerika bis nach Kanada, in Afrika und in Australien.

Schwertträger bevor­zu­gen schnell flie­ßende Gewässer mit rei­chem Pflanzenbewuchs. Als Nahrung die­nen Würmer, Krustentiere, Insekten und Wasserpflanzen.

Fortpflanzung

Wie alle Lebendgebärende Zahnkarpfen prak­ti­zie­ren auch Schwertträger eine Begattung, bei der zur Übertragung der Spermien das Männchen sein Gonopodium in der Genitalöffnung des Weibchens ein­führt. Die sechs bis neun Millimeter gro­ßen Jungen wer­den nach einer Tragzeit von 28 bis 42 Tagen gebo­ren. Die Würfe der Wildform bestehen aus 20 bis 150 Jungfischen, große Weibchen von Zuchtformen gebä­ren häu­fig auch mehr als 150 Nachkommen in einem Wurf. Von Aquarianern wird wie­der­holt von einer ver­meint­li­chen Geschlechtsumwandlung von weib­li­chen zu männ­li­chen Tieren berich­tet, dabei han­delt es sich aber in der Regel um Spätmännchen. So bezeich­nen Aquarianer Männchen der Lebendgebärenden Zahnkarpfen, die ihre Geschlechtsmerkmale, beson­ders das Gonopodium, erst spät ausbilden.

Das Geschlecht wird durch zahl­rei­che Gene bestimmt, die nicht (wie etwa beim Menschen) auf spe­zi­elle Geschlechtschromosomen beschränkt sind. Bei eini­gen dar­auf­hin unter­such­ten Zuchtstämmen vari­ierte dieGeschlechterverteilung von 1:1 bis 1:4 (zuguns­ten der Weibchen). Die Spermien blei­ben, wie auch bei ver­wand­ten Arten und Gattungen, über Monate hin funk­ti­ons­fä­hig, so dass eine ein­zige Kopulation für etli­che Würfe ausreicht.

Übersicht
SynonymeXiphophorus rachovii
Xiphophorus strigatus 
Familielebend­ge­bä­rende Zahnkarpfen (Poeciliidae)
VerbreitungGuatemala Mexiko, Honduras
Fischgrößevon 7 — 12 cm Weibchen grö­ßer als Männchen.
HaltungFriedlicher Fisch. Für Gesellschaftsbecken sehr gut geeignet. 
BeckenBecken ab 80 cm Länge
Gut bepflanz­tes Becken und kla­res Wasser. 
Wasser24 ‑26°C
pH 7 ‑8
Härte bis 20°dGH
FutterAllesfresser, Lebend‑, Frostfutter, Trockenfutter, Tabs
SonstigesMöchte man alle Jungfische auf­zie­hen, muss man die hoch­träch­ti­gen Weibchen in ein sepa­ra­tes, gut bepflanz­tes Becken umset­zen. Im Gesellschaftsbecken wer­den die Jungfische gern gefressen.

Aquaristik

Der Schwertträger ist auf­grund sei­ner unge­wöhn­li­chen Form und der vie­len Farbvarianten ein belieb­ter Aquarienfisch. Einige Zuchtformen besit­zen, ähn­lich wie beim Guppy, ein Oberschwert oder ein Doppelschwert. Man hält Schwertträger am bes­ten in der Gruppe, wie bei ande­ren Lebendgebärenden, auch hier: mehr Weibchen als Männchen.


 

Quellen: Foto — Claudia Mehlhorn  / pixelio
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