Epalzeorhynchos bico­lor

Der Feuerschwanz-Fransenlipper (Epalzeorhynchos bico­lor, Syn.: Labeo bico­lor), oder auch nur Feuerschwanz, ist ein Süßwasserzierfisch aus der Ordnung der Karpfenartigen und der Gruppe der Fransenlipper.

Feuerschwänze leben in Zentralthailand, vor allem in dem Fluss Chao Phraya (Menam) und in den Flüssen der Paknampo-Region. Er kommt ursprüng­lich aus Thailand, ist aber in der Natur ver­mut­lich schon aus­ge­stor­ben und steht daher auf der Roten Liste gefähr­de­ter Arten.

Merkmale

Feuerschwanz-Fransenlipper(Foto Caveman99)Feuerschwänze sind vom Körper her schwarz gefärbt und haben eine leuch­tend rote Schwanzflosse. Die Brustflossen kön­nen leicht röt­lich sein, sind aber meis­tens schwarz gefärbt. Wenn das Rot der Schwanzflosse stark abnimmt, bedeu­tet das, dass der Feuerschwanz zu viel Stress aus­ge­setzt ist oder krank ist. Im Zoofachhandel wird auch die albi­no­ti­sche Form von Epalzeorhynchos bico­lor ange­bo­ten. Wie alle Epalzeorhynchos-Arten ist er mit einem von vier Barteln umge­be­nen, unter­stän­di­gen Schabmaul aus­ge­stat­tet, mit dem er Algen von Blättern, Holzwurzeln und Steinen abscha­ben kann.

Die Geschlechter sind rela­tiv leicht zu unter­schei­den. Beim Männchen läuft die Rückenflosse spitz zu, wäh­rend der hin­tere Rand beim Weibchen gerade ist und die Rückenflosse so einen rech­ten Winkel bil­det. Außerdem sind die Weibchen meist fül­li­ger und etwas blas­ser als die Männchen.

Verhalten

Lange Zeit wurde ange­nom­men, Feuerschwanz-Fransenlipper wären Einzelgänger. In der Tat neigt diese revier­bil­dende Fischart zu Aggression. Mittlerweile geht man aber davon aus, dass der Feuerschwanz Artgenossen benö­tigt. In sehr klei­nen Gruppen von zwei bis drei Tieren ist er auch gegen Artgenossen meist sehr bis­sig und unver­träg­lich. In einer Gruppe ab ca. 5 Tieren herrscht ein aus­ge­gli­che­nes Machtverhältnis. Bei der Haltung im Aquarium ist ein aus­rei­chend gro­ßes Becken – die Aussagen klaf­fen von 250 bis 500 Litern als Minimum aus­ein­an­der – die Voraussetzung. Vielmehr führt die Vereinsamung ein­zeln gehal­te­ner Tiere und zu kleine Becken bei der hei­mi­schen Haltung zu aggres­si­vem Verhalten gegen­über gat­tungs­frem­den Fischen. Blitzschnell und über­mü­tig greift er auch grö­ßere Fische an. Nicht sel­ten hal­ten seine Angriffe und Hetzjagden so lange an, bis der andere Fisch zu Tode kommt. Die Ansicht, dass Feuerschwänze Einzelgänger sind, ist somit eine Legende, die aus Haltungsfehlern ent­stan­den ist.

Aquaristik

Die ers­ten Feuerschwanz-Fransenlipper wur­den 1952 vom Aquarium Hamburg nach Deutschland ein­ge­führt. Feuerschwänze kön­nen bei guter Pflege ein Alter von 15 Jahren und eine Größe von 30 Zentimetern errei­chen.

Zur Einrichtung des Aquariums: Als Bodengrund sollte fei­ner Kies oder Sand ver­wen­det wer­den. Bei grö­ße­ren Tieren ist Kies vor­teil­haf­ter, weil die Tiere sonst den Sand stän­dig auf­wir­beln und even­tu­ell auch Pflanzen her­aus­rei­ßen wür­den. Es müs­sen Verstecke aus Wurzelholz oder Steinaufbauten gebo­ten wer­den. Wenn meh­rere Tiere vor­han­den sind, benö­tigt jedes Tier eine eigene Höhle, damit es nicht zu Streitigkeiten kommt. Die Bepflanzung sollte sich auf den Rand und auf den Hintergrund kon­zen­trie­ren und mög­lichst dicht sein. Idealerweise sollte so bepflanzt sein, dass die Tiere Reviere bil­den kön­nen, ohne direk­ten Sichtkontakt zu ihren Nachbarn zu haben. Viel freier Schwimmraum sollte vor­han­den sein.

Übersicht
SynonymeEpalzeorhynchos bico­lor
Labeo bicolor 
FamilieKarpfenartige (Cyprinidae)
VerbreitungThailand,
Fischgrößeca. 12 cm, jedoch bis zu 30 cm möglich
HaltungRevierbildend. Entweder in Gruppen von min­des­tens 5 Tieren, oder ein­zeln. Versteckmöglichkeiten bieten.
Becken Becken ab 100 cm Länge 
Steine, Äste, Wurzeln, kla­res Wasser. dichte Bepflanzung
Wasser23 ‑27°C
pH um 7 
Härte 6 bis 18°dGH
FutterLebend‑, Frostfutter, Algen
SonstigesEine Zucht im Aquarium ist nicht möglich

 

Quellen: Foto — Caveman unter Lizenz CC SA-BY 4.0
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